DAS URGESETZ DES LEBENS - Seite 2von Viktoras Kulvinskas Erst mit dem Gebrauch des Feuers im täglichen Leben fand der Mensch Geschmack an neuartigen Zubereitungen seiner Nahrung. Aber durch die Hitze werden die lebensnotwendigen, lebenserhaltenden und lebenskraftentfaltenden Enzyme zerstört. Enzyme (oder Fermente) sind biologische Katalysatoren, die das Leben erst ermöglichen. Diese Proteine (Eiweißgebilde) gerinnen (denaturieren) bei Temperaturen über 42 Grad Celsius. Dieser Vorgang ist in der Enzymologie bestens bekannt, nur werden daraus für die menschliche Ernährung keine Schlüsse gezogen. Beim Erhitzen erlischt die biologische Aktivität der Enzyme, sie stirbt ab, die in der Molekularstruktur gebundene Sonnenstrahlen wird aufgelöst. Erhitzte Nahrung ist im menschlichen Körper toter Ballast und stört den Stoffwechsel. Außerdem werden durch die Hitzeeinwirkung wichtige Aufbaustoffe wie Kalk, Magnesium, Natrium, Kalium, Aluminium aus ihrer organischen Bindung im Pflanzensaft herausgetrieben und zum Teil als harte und schwerlösliche Substanzen ausgefällt. Die Stärketeilchen im Getreide und in den Wurzeln werden gesprengt und in Kleister verwandelt. Insgesamt bilden sich also schwerlösliche und schwerverdauliche Verbindungen und Kleister, die als gärender und faulender Ballast störend auf den Stoffwechsel einwirken. Den Zellen werden belastende Säfte zugeführt. Der Stoffaustausch der Zellen im ganzen Organismus wird dadurch erheblich gestört. Die osmotischen Verhältnisse, ja der ganze Säftestrom im Körper, geraten in Unordnung. Erhitzte Nahrung kann deshalb niemals belebend und naturgemäß sein. Auch die Ernährung mit Fleisch ist nicht naturgemäß. Für die erste Verbreitung dieser Unsitte und Barbarei hat vermutlich das Priestertum vorchristlicher Zeit gesorgt. Diese Priester haben einst ihren Gottheiten Fleisch geopfert und es später selbst verzehrt in der (irrigen) Annahme, sich dadurch die Kräfte der Götter einzuverleiben. Tatsächlich besteht heute noch im Volk die Assoziation, daß Fleisch eine besondere Kraftnahrung wäre. Erst viel später in der Geschichte des Menschen kam das systematische Erjagen der Tiere auf. Aber Fleischnahrung ist Leichennahrung. Geschmack und Geruch der Muskeln, der Gebeine, der Innereien (Organe), die Haut und das Blut sind an sich abstoßend und ekelerregend. Deshalb müssen sie scharf gewürzt und aufwendig verarbeitet werden. Der Körper des geschlachteten Tieres ist mit Harn- und Oxalsäureresten angereichert. Was die Pflanze beim Vorgang der Photosynthese aufbaut, wird im tierischen Körper beim Stoffwechsel verwertet und abgebaut. Also nimmt man mit der tierischen Fleischnahrung eine nicht im Auf-, sondern im Abbau begriffene Nahrung zu sich, die auch noch erhitzt und dadurch zusätzlich biologisch entwertet wird. Darüberhinaus entstehen im getöteten Tier durch die sofort einsetzende Verwesung gefährliche Leichengifte. Die Leichenzersetzung wird während des menschlichen Verdauungsvorganges durch die Körperwärme noch beschleunigt. Es entstehen giftige Gase und Säfte, die sich tagelang im menschlichen Körper halten und den biologischen Kreislauf und die Organe schwer belasten. Deshalb
kann Fleischnahrung für den Menschen niemals belebend und naturgemäß
sein. Besonders
bei den Ernährungsfragen erkennen wir deutlich den Irrtum der Wissenschaften,
die den Menschen als Fleisch- und Allesfresser einstufen und trotz schwerwiegender
Störungen der Gesundheit auf diesem Irr-Sinn beharren. Sowohl die
Medizin, als auch die Ernährungswissenschaft versagen. Der Philosoph
Martin Heidegger sagte 1969 in einer Fernsehsendung zur Frage der heutigen
Wissenschaftlichkeit: Niemand kommt auf den Gedanken, ein Pferd mit abgekochtem Hafer, mit Milchprodukten oder gar mit Fleisch zu füttern. Das Tier würde sonst in kurzer Zeit die gleichen Krankheiten erleiden wie der Mensch (Zahnfäule, Kreislaufstörungen, Charakterveränderung u. a.). Und niemand kommt auf die Idee, zu behaupten, das Pferd brauche tierisches Eiweiß als "Kraftnahrung" und brauche eine warme Mahlzeit am Tag. Nur dem Menschen mutet man jede perverse Ernährung zu und erfindet dafür seltsame Ausreden. Der Mensch hat sich im Laufe der Zeit eine Ernährungsweise anerzogen, die ich nur als absurd und irrsinnig bezeichnen kann. Eine Ernährung mit erhitzten Leichenteilen und mit biologisch abgetöteter oder minderwertiger Kost ist eine erhebliche Abweichung von der ursprünglichen Lebensweise. Diese Abweichung bedeutet einen fundamentalen Verstoß gegen das Urgesetz des Lebens. Dieser Verstoß kann nicht ohne erhebliche Folgen für die Gesundheit bleiben. Sie äußern sich in der Entartung von Geist, Körper und Seele. Das Töten von Tieren zum Fleischverzehr setzt eine grundlegende geistige Umstellung voraus. Sie führt zu Charakterveränderungen. Und so wirkt sich der Verstoß gegen das Urgesetz des Lebens verhängnisvoll aus auf das gesamte Leben und Zusammenleben der Menschen. "Der Mensch ist, was er ißt", ist kein seichtes Sprichwort, sondern eine tiefe Weisheit...
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