Auf
irgendeine Art und Weise hat wohl schon jeder mit Gräsern Bekanntschaft
gemacht. Als Kind haben wir vielleicht ganz cool einen Grashalm im Mund
gehalten oder drauf rum gekaut. Wir haben vielleicht Gras für unsere
Heimtiere gepflückt oder beobachtet, dass unser Hund Gras frisst.
Vielleicht erschraken wir bei dem Anblick und dachten er würde sich
vergiften. Einige Hundbesitzer habe ich beobachten können, die ihren
Hund dann erschrocken zurückziehen.
Wir
laufen doch auch gerne durch eine Wiese, atmen tief den Duft des Grases
ein und fühlen uns wohl. Wir beobachten viele Tiere beim Grasen,
wenn wir an diverse Haustiere wie Rind, Kuh, Ziegen, manchmal auch Gänse
oder Pferde denken.
Welch
eine Kraft im Gras steckt kann man auch an den Tieren erkennen. So ernähren
sich z.B. Elefanten und ganz besonders Gorillas fast ausschließlich
von Gras oder Grünblätterigem. Auch geben uns die vegetarischen
Tiere wieder ein gutes Beispiel für Gesundheit durch das Essen von
Grünzeug. Sie brauchen keine Ärzte, Krankenhäuser auch
keine Medikamente, denn sie unterstehen den Naturgesetzen. Auch nichtvegetarische
Tiere verzehren häufig Gras wenn sie krank sind oder fasten dann.
In Gräsern scheinen Heil- und Schutzstoffe innezuwohnen die viele
Tiere, Fleischfresser ebenso wie Rohköstler, veranlasst grüne
Gräser zu verzehren. Gras ist das zäheste Wildkraut überhaupt.
Die ganzen Pflanzenschutzstoffe in der Pflanze machen es zum Überlebenskünstler.
Es durchbricht sogar den stärksten Asphalt. Nur sehr starke Unkrautvernichtungsmittel
können es beseitigen.
Von
höchst interessanten Feststellungen berichtet Dr. C.F. Schnabel in
seinem Buch über die Eigenschaften der Gräser:
"Da
'grasende' Tiere von Gras allein leben können, übrigens sogar
von dürftigem Gras, hat man angenommen, dass
sich alle pflanzenfressenden Tiere mit einseitiger Nahrung begnügen
können. Das ist jedoch nicht der Fall. Das Meerschweinchen ist
ein Pflanzenfresser, aber es geht ein, wenn es nur Kopfsalat, Kohl oder
Mohrrüben erhält, und es wächst bei alleiniger Spinatzufuhr
halb so schnell. Hingegen gedeiht es prächtig bei einseitiger Ernährung
mit Gras. "
Das
Blut alles Lebens ist gleich. Der Saft in den Pflanzenzellen ist in
vielem dem Saft in tierischen Zellen ähnlich. Der frische Saft
grüner Pflanzen und von Keimlingen ist verjüngender Nektar.
Die Elemente, die den Körperzellen fehlen - besonders die Vitamine,
Enzyme und Hormone - werden ihnen von der täglichen Zufuhr grünen
Saftes voll assimilierter Sonnenstrahlen geliefert.
Weizengras
aber auch Gerstengras ist allem anderen Grün vorzuziehen, weil
es alle gesundheitsfördernden Eigenschaften hat (stark chlorophyll-,
vitamin- und enzymhaltiger, geringer Gehalt an Protein und Mineralstoffen,
kein Stärkegehalt). Weizengrassaft enthält rohes Chlorophyll
(70 % der Lösung) Gerstengras weniger.
Der Mensch hat sich immer der Gräserfrüchte bedient. Weizen,
Roggen, Mais, Hafer, Zuckerrohr usw. - alle gehören der Pflanzenfamilie
der Gräser an. Die Quelle aller fünf Gräserfrüchte
ist das Gras. Dabei wird übersehen, welchen Nutzen das Grün
hat.
Ann Wigmore schreibt in ihrem Buch "Be your own Doctor", daß
Dr. Earp-Thomas über hundert Stoffe, darunter alle bekannten Mineralstoffe,
aus frischem Weizengras isoliert hat. Er betrachtete es deswegen als
Vollnahrung. Fünfzehn Pfund Weizengras entsprechen in Bezug auf
den Nährwert 350 Pfund auserlesenem Gemüse.
HIER
EIN BERICHT VON FRANZ KONZ
ZUM VERZEHR VON GRAS:
Im
Winter isst Du vom Gras mehr von den unteren, weichen Stielen, oder
Du schneidest Dir das obere Grün ganz klein. Ab Februar findest
Du bereits ganz junges, weiches Gras, das sich gut kauen lässt.
Sobald Du ein kleines Büschel zuerst nur ganz leicht zubeißend
angekaut hast und es sich zu einem kleinen Klumpen im Mund zusammenballt,
kaust Du kräftiger zu, bis es richtig saftig geworden ist. Dann
kannst Du es problemlos und angenehm schlucken, weil es dann sogar ganz
köstlich schmeckt. Die alte Urprogrammierung auf Wildgrün
steigt nämlich langsam wieder in Dir hoch... Übrigens: Im
späten Winter knospen oft schon manche Bäume, wie z.B. Ulme,
Buche, Birke und Linde. Auch diese Knospen schmecken süß
und angenehm.
"Ich
hörte, dass es auch giftige Gräser gibt. Selbst die Kühe
essen längst nicht alles auf einer Weide!"
Unsinn
- es gibt keine giftigen Gräser, vielleicht halbgiftige Kräuter,
die Dich aber durch ihren abstoßenden, gallig-bitteren Geschmack
oder ihr Brennen vom Essen abhalten, wie ich schon andeutete. Ich will
Dir gar nicht zumuten, eine Mahlzeit nur mit Gras zu bestreiten. Der
Trick beim Genuss ist, es fein zu zerhacken, dann bemerkst Du es im
Endivien-, Pflück-, Feld-, oder Portulaksalat, besser noch im Obstsalat
nicht einmal. Isst Du als Wohlstandsbürger Gras, dann zeigst Du
den hungernden Völkern überdies, dass es für sie einen
Ausweg gibt. Du siehst, was Du mit der Ur Methodik Gutes zu tun vermagst.9807
Gras zu essen wenn es sonst nichts gibt, das ist für Menschen gar
nicht so abwegig, wenn sie in Not sind. Im jugoslawischen Bürgerkrieg
griffen hungernde Bosnier auch dazu - soweit sie mit ihren Händen
hinter die Absperrzäune ihres Gefangenenlagers greifen konnten...
FRANZ KONZ
Auch
wenn ich unterwegs war durch die sauerländischen Berge hatte ich
viel Gras verzehrt. Wenn ich meine 120km strecken lief war der Grünsaft
aus den Gräsern von großer Bedeutung. Beim Laufen kaute ich
das Gras und spuckte den Trester wieder aus. Es hatte eine Wirkung wie
ein Muntermacher!
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