Regina's spiritueller Weg zur FRohkost - Seite 2


Ab 20 Jahren

Ich ernährte mich immer noch von gutbürgerlicher Kost - allerdings begann ich schon kleine Kochgewohnheiten zu verändern. Ich reduzierte die Fettmenge, mit der ich kochte auf ein Minimum, machte meine ersten Erfahrungen mit Vollkornreis, entdeckte, dass Gemüse,
das nur sehr kurz gegart wurde, seine frische Farbe behielt und weit besser schmeckte als ich es von früher kannte. Ich ging auch gerne gut essen - probierte Schildkrötensuppe, Hummer und ich aß für mein Leben gerne Schnecken.

Erste große Wende - ich werde Vegetarier

Der Löwe wird neben dem Lamm liegenNach einem Film Von Werner Fassbinder, in dem eine unverblümte Szene im Schlachthof vorkam, begann ich mir erste Gedanken über den Verzehr von Fleisch zu machen. Wochenlang konnte ich kein Stück Fleisch mehr sehen. Allein der Gedanke daran verursachte elende Übelkeit. Einige Jahre später, mein Sohn war schon geboren, sah ich erneut einen Film, in dem gezeigt wurde, wie Rinder in einem islamischen Schlachthof im Massenverfahren geschächtet wurden. Diese Szene zeigte mir zum ersten Mal die ganze Härte und Grausamkeit, mit welcher wir Menschen blind glauben, Tiere für unsere Zwecke missbrauchen zu dürfen. Nach diesem Film begann
ich zum ersten Mal darüber nachzudenken, ob das Fleisch - ob die Tiere - wirklich unbedingt zu unserem Erhalt auf den Speisezettel müssen - oder ob es eher eine Genusssucht von uns Menschen ist... zumindest von den Menschen, für die genügend andere Nahrungsquellen
zur Auswahl stehen. Und es dämmerte mir, dass wir für die Befriedigung dieser Sucht nicht davor zurück schrecken unseren Mitgeschöpfen jede nur erdenkliche Qual zuzumuten und dass wir jedes Argument nutzen, um diesen Zustand rechtfertigen zu können. Nicht lange darauf hatte ich eine Vision, in der mir ein gehäutetes Kalb erklärte, dass alle Menschen das
Tier, das sie essen wollten - selbst töten müssten. Denn dann würde fast niemand mehr Fleisch essen wollen. Dieses Kalb forderte mich auf, für diese Wahrheit zu kämpfen.

So kam es zur ersten großen Veränderung meiner Küche und auch meiner Lebenseinstellung. Es kamen keine Tiere mehr auf den Tisch. Es folgten noch einige Visionen, die mir die Tragik des Teufelskreises erst so richtig vor Augen kommen liessen. So wurde mir auch klar, wie wahr Leo Tolstois Ausspruch ist:

So lange wir Schlachthöfe haben, werden wir auch Schlachtfelder haben...

Der Leidensweg nahm kein Ende. Nicht selten quälte mich heftige Migräne, agenbeschwerden - bis hin zur Gastritis. Und zuletzt gesellten sich zu allem schwere Depressionen. Wieder nahm ich die schwere Müdigkeit wahr, Konzentrationsschwierigkeiten machten mir am Arbeitsplatz zu schaffen. Stets hatte ich mit extremer Übelkeit zu kämpfen, konnte mich nicht richtig auf meine Arbeit einlassen. Das ging wie schon in der Kindheit morgens bis ca. 10.00 Uhr, um dann bis ca. 15.00 Uhr wieder zu verschwinden.

Eines Tages - ich war gerade 21 Jahre alt, suchte ich einen Arzt auf, um ihm mein "Überbein" zu zeigen: An den Fußballen hatten sich Knoten gebildet, die waren knochenhart und schmerzten so, dass schon das Tragen von Schuhen große Schmerzen bereitete. Ich konnte nur noch mit Krücken laufen. Dann kamen dicke Knoten an den Fingerknochen hinzu. Diagnose: Gicht!

In den Fersen bildeten sich 2-4 mm tiefe, blutende Risse. Plötzlich begann meine Nase sich zu verformen. Sie eiterte und krustete. Dieser Prozess zog sich über mehrere Monate hin. Am Hinterkopf bildete sich ein haselnuss großes Geschwür. Der Arzt riet mir dringend, mich operieren zu lassen. Ich hatte Angst und ging nicht hin. Aber es wuchs weiter.

Dann erlitt ich mit ca. 26 Jahren am Arbeitsplatz einen Hexenschuss. Ich hatte starke Wirbelsäulen und Bandscheibenschmerzen. Eine Röntgenaufnahme zeigte, dass die Wirbelsäule verkrümmt war und ausserdem schief stand. Immer wieder holten mich schwere Depressionen ein - manchmal wußte ich nicht, wie ich die Nacht, den nächsten Tag überstehen sollte. Aber ich wußte nicht, woher diese Dunkelheit kam.

Nach einer aussergewöhnlichen Adress-Schreibe-Aktion in der Arbeit stellte mein Arzt eine chronische Sehnenscheidenentzündung fest. Ich konnte meine Arbeit nicht mehr ausführen.

Ab 27 Jahren

Ich wurde schwanger. Noch während meiner Schwangerschaft reiste ich in die Türkei, um dort mit meinem damaligen türkischen Freund eine Familie zu gründen. Während der gesamten Schwangerschaft aß ich ungewöhnlich viel Fleisch und vor allem Milz. Ich lebte bei den Eltern meines Freundes - es war eine Metzgerfamilie, die nicht müde wurden, mir zu beteuern, wie wichtig die Vitamine und Minerale und das Eiweiß des Blutes von Tieren gerade während der Schwangerschaft für das Kind seien. Dazu gab es meistens Weißbrot und gekochten Reis oder Mehlspeisen. Auch die Nachbarinnen erklärten mir, dass das Kind besonders kräftig würde, wenn ich bei dieser Ernährung bliebe.

Im April 1987 erblickte mein Sohn in einem kleinen Provinzkrankenhaus in der Türkei das Licht der Welt. Nach der Entbindung hatte ich nach einem Dammriss, der anschliessend von einer unerfahrenen Arzthilfe falsch zusammengenäht wurde, schreckliche Schmerzen im Damm,
konnte 8 Tage nach der Geburt des Kindes noch immer nicht auf die Toilette gehen.

Bereits 4 Wochen nach der Geburt erkrankte mein Sohn am ganzen Körper mit ziemlich großem, nässenden und blutenden Ausschlag. Wir versuchten es mit Heilsalben und Heilcremes. Als der Ausschlag so schlimm wurde, dass mein Baby fast rund um die Uhr weinte und schrie, beschloß ich eine Rückreise nach Deutschland.

Fast zeitgleich brach die Freundschaft mit meinem türkischen Freund und Vater unseres Sohnes entzwei. Kurz darauf lernte ich meinen Mann noch in der Türkei kennen.

Dann reiste ich zusammen mit meinem Sohn nach Deutschland an. Dort stellten die Ärzte eine chronische Dermatitis fest. Man erklärte mir, dass ich nun stark sein müsse, weil mein Baby wohl mit dieser Krankheit leben müsse. Man könne vielleicht ein wenig lindernd mit Salben helfen. Aber grundsätzlich wisse man noch gar nicht, um welche Art von Hautkrankheit es sich bei diesen Symptomen handele und man wisse daher auch nicht, wie sie zu heilen sei.

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